Die Zeit verging schon wieder so schnell. Weihnachten ist gerade vorbei und in ein paar Stunden darf das Jahr 2018 begrüßt werden. Die freie Zeit zwischen den Feiertagen habe ich natürlich genutzt. Nicht nur die gesamte Fotoausrüstung auf Vordermann gebracht, die in den letzten Monaten erheblich gewachsen ist, sondern auch die Pläne für 2018 zusammengestellt. Mehr kann ich noch nicht verraten, da zu Beginn des neuen Jahres noch Gespräche stattfinden werden. Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Bilderausstellung geben, die von Pressevertretern gleich zu Beginn besucht wird und darüber berichtet werden soll. Aber erstmal werfe ich einen Blick zurück auf das Jahr 2017, das erfolgreicher verlief als die Jahre zuvor.

Der Januar zeigte sich winterlich mit viel Schnee. Das ist schon mal ein guter Anfang gewesen. Nur irgendwann hatte ich die Nase voll vom Schnee. Der Winter dauerte einfach zu lange. Der Frühling stand in den Startlöchern und wurde immer wieder vom Winter unterbrochen. Sogar zu Ostern wollte Frau Holle einfach nicht aufhören ihre Betten auszuschütteln.

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Nach dieser langen winterlichen Phase kam dann endlich der Frühling. Die Landschaft erwärmte mir das Herz. Wundervolle sanfte Grüntöne und blauer Himmel gab es zu sehen.

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Der Sommer zeigte nur wenige sonnige Tage. Aber immerhin gab es sie. Und so wagte ich mich an die Tierfotografie.

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Im Frühjahr entstand „meine creative fotowerkstatt“ mit eigens von mir hergestellten Produkten, die mit den schönsten Motiven versehen werden. Anfangs lief es schleppend, aber mit der Zeit stieg das Interesse und ein paar der Produkte fanden einen neuen Besitzer. Hier habe ich meine zwei erlernten Berufe Tischlerin und Bürokauffrau und meine selbst beigebrachte Tätigkeit als Fotografin miteinander vereint.

Das erste Mal hatte ich das Vergnügen über eine Schriftstellerin und Malerin zu schreiben und einen kleinen Blick in ihr Leben werfen zu können. Die Kanadierin Annie Joan Gagnon Schubert, wohnhaft in Plettenberg, erzählte über ihr zweites Buch mit dem Titel „Love Without Theatrics“.

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Berichte über besondere Veranstaltungen sind ebenfalls zustande gekommen. Die Märkische Museumseisenbahn (MME) feierte ihr 35-jähriges Bestehen und bekam Besuch von der Kastendampflok PLETTENBERG. Ein einzigartiges Ereignis, was es so schnell nicht wieder geben wird.

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Nach einer Mitgliederversammlung des Freizeit- und Tourismusverbandes Märkisches Sauerland e.V. (FTV) im November, bei der ich anwesend war, platzte der Knoten endgültig. Anfragen häuften sich. Daraus entwickelten sich Aufträge, die es im kommenden Jahr gilt durchzuführen. Mein Auftrag an diesem Abend im Parktheater Iserlohn lautete eigentlich anders. Als freie Mitarbeiterin des Süderländer Tageblatts sollte ich einen Artikel über die Mitgliederversammlung schreiben, was ich auch gemacht habe. Warum ich aber wirklich eingeladen wurde, das erfuhr ich erst später.

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Vor einigen Monaten zeigte ich ein paar meiner Aufnahmen einem Galeristen. Er war erstaunt und sagte, dass diese Art der Fotografie durchaus zu Kunst gehört. Andere Institutionen waren der gleichen Meinung. Es sei keine herkömmliche Fotografie. Es sieht wie ein Gemälde aus. Das ist auch mein Stil. Wenn ich schon nicht so gut mit Pinsel und Farbe umgehen kann, so lasse ich mehr malerische Fotografien entstehen.  

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Ich bin nicht nur Fotografin, sondern auch eine Fotokünstlerin. Das hatte ich nie zu träumen gewagt, aber ich freue mich natürlich darüber. Umso mehr freue ich mich, wenn ich wieder solche Motive mit den passenden Lichtverhältnissen aufnehmen kann. In den meisten Fällen sind es reine Zufälle. Eine weitere Aufnahme zeigt eine Situation nach einem Sommergewitter. Nur sehr selten bekomme ich so etwas zu Gesicht. Dieses Jahr war es ein Glückstreffer.

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Diese und andere Aufnahmen werden nächstes Jahr in die Bilderausstellung gehen. Ich hoffe, dass diese Aufnahmen genau so gut ankommen, wie sie auf Facebook auf großes Interesse stießen. Geplant ist auch ein Bildband mit solchen Fotografien, aber das wird noch etwas dauern. Bis dahin werde ich weiter fleißig sammeln.

Ein Glücksfall Anfang Dezember war ein Outdoorshooting, das spontan zustande gekommen ist. Ich bin ehrlich, so etwas habe ich noch nie gemacht. Aber gleich beim ersten Mal hat es funktioniert. Danke an die tollen Models!

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Der letzte große Auftrag vor Weihnachten war ein weiteres Weihnachtskonzert mit Bariton Eike Wilm Schulte aus Wiesbaden. Zum ersten Mal dabei die Koloratursopranistin Anne-Kathrin Frank. Beinahe wäre meine Anwesenheit nicht möglich gewesen. Aufgrund des starken Schneefalls waren sämtliche Straßen zugeschneit. Meine Garage nicht zugänglich und weit und breit kein Taxi zu bekommen. Welch eine Katastrophe. Am Ende musste ich dann doch noch die Schneeschaufel in die Hand nehmen, die Garage frei schippen und mich mit dem Auto langsam durch den Schnee arbeiten. Nach Ende des Konzerts entspannte sich die Lage auf den Straßen. Regen setzte ein. Hätte der nicht früher kommen können? Aber gut, man sollte sich nicht darüber ärgern. Hauptsache es hat doch noch geklappt, wenn auch mit einigen Hindernissen. Die Fotografie kann manchmal auch ein Abenteuer sein.

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Der Aufbau des Fotostudios ist leider aufgrund mangelnder Zeit ins Stocken geraten. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Die Studiobeleuchtung ist immer noch nicht vollständig. Die mir zu Beginn der fotografischen Tätigkeit zugesagte finanzielle Unterstützung durch den Staat wurde abgelehnt. Der Grund lässt sich nicht nachvollziehen. „Nur große Unternehmen bekommen diese Unterstützung. Kleine Gewerbe haben keine Zukunft.“ So stehe ich nun alleine da und kämpfe mich ohne staatliche Hilfe durch.

Ich habe klein und ohne finanzielle Mittel angefangen. Durch meine Tätigkeit als Zeitungsbotin vor Beginn meiner Selbstständigkeit konnte ich mir meine erste Spiegelreflexkamera leisten. Zuvor waren es nur Digitalkameras, die zwar ihren Zweck erfüllten, jedoch die Qualität für meine Zwecke nicht ausreichend war. Die Landschaftsfotografie lag mir schon immer. Damit habe ich mit der neuen Spiegelreflexkamera weitergemacht. Mittlerweile sind es sechs Kameras (Canon EOS 1200D, Canon EOS 600D, Canon EOS 750D, Canon EOS 80D, Panasonic Lumix FZ100, Panasonic Lumix FZ1000), die sehr zufriedenstellende Aufnahmen machen in bester Qualität, und insgesamt zwölf Objektive (Canon, Tamron, Sigma). Es erfüllt mich mit Stolz mittlerweile da zu sein, wo ich immer sein wollte.

Es gab und gibt noch gewisse Menschen, die versuchen wollen meine Tätigkeit zu unterbinden. Meine berufliche Tätigkeit wurde von einer gewissen Behörde nicht offiziell anerkannt. Es sei nur ein reines Hobby, mit dem man niemals Geld verdienen kann. Ich habe das Gegenteil bewiesen. Man kann, egal mit welcher Tätigkeit, seinen Lebensunterhalt finanzieren. Diese Menschen, die meinen mich unterdrücken zu wollen, legen mir auch heute noch Steine in den Weg. Sie versuchen alles, damit ich meine Tätigkeit im fotografischen Bereich aufgebe, um 8 Stunden lang ohne Bezahlung vor dem PC zu sitzen. Die Antwort auf meine Frage „Wollen Sie damit sagen, dass ich mir all die ganze Arbeit umsonst gemacht habe?“ lässt mich heute noch erschaudern. „Ja!“ kam es klar und deutlich rüber. Die gesamte Fotoausrüstung verkaufen und vom Erlös leben, hieß es. Ich bin dieser Aufforderung nicht nachgekommen. Das erwies sich als genau richtig. Was ich mir aufgebaut habe, kann mir niemand nehmen. Ich kämpfe weiter um mein Recht und darum, dass ich auch in Zukunft weiterhin im Märkischen Kreis tätig sein kann. Warum soll man jeden Tag im Büro sitzen und immer die gleiche Arbeit machen, wenn die Fotografie abwechslungsreicher und auch gesünder ist? Ich habe meine Aufgabe gefunden. Durch einen IQ-Test, den ich vor vielen Jahren bei mir durchführen ließ und der überdurchschnittliche Werte zeigte, wurde mir ein kaufmännischer Beruf nahe gelegt, den ich auch erlernt hatte. Im Laufe der Zeit merkte ich aber, dass mir diese Tätigkeit nicht liegt. Ich fühlte mich einfach nicht wohl. Neben mir eine Kollegin sitzen zu haben, von der ich tagtäglich gemobbt wurde und Dank ihr meine Anstellung verlor. Ja, ich wurde gekündigt, aber es war nicht meine Schuld. Mir einen Fehler unterzuschieben, den ich niemals begangen hatte, um damit den eigenen Arbeitsplatz zu retten, der durch meinen Eintritt in die Firma auf der Kippe stand. Nun gut, ich räumte das Feld und war am Ende froh darüber, dass ich niemals wieder in dieser Firma arbeiten brauchte. Meine ehemalige Arbeitskollegin behielt ihren Job, der weiterhin auf 450 €-Basis lief. Ich habe keine Lust mir meine Nerven von Menschen kaputt machen zu lassen, die meinen besser zu sein als andere. Ein Machtkampf entsteht in den Büroräumen. Als Fotografin hat man es zwar auch mit solchen Menschen zu tun, aber man kommt mit ihnen nicht in Kontakt. Einfach reden lassen. Man sollte es positiv sehen. Solange sie über einen reden, ist man im Gespräch.

„Tu das, was Du für richtig hälst“, sagte mir einmal ein Künstler. Das habe ich mir zu meinem Lebensmotto gemacht. Ich tue das, was ich für richtig halte. Ich halte die Fotografie für richtig. Es war die richtige Entscheidung und bereue diese bis heute nicht. Auch wenn mir immer wieder gesagt wird, ich soll damit aufhören. Nein, das mache ich nicht. Ich höre auf mein Herz.

Ich fühle mich wohl und habe Freude an der Fotografie. Jeden Tag freue ich mich, wenn ich wieder eine Fototour machen und was Neues ausprobieren kann. Dieses Jahr waren jedoch die Fototouren begrenzt. Auf der einen Seite spielte das Wetter nicht so richtig mit, auf der anderen Seite war ich an Aufträge gebunden. Der Sommer fiel quasi ins Wasser. Meine diesjährige Fototour durch den Märkischen Kreis musste ich auf den Herbst verschieben. So entstand „Das goldene Märkische Sauerland“. Jedes Jahr plane ich solch ein Projekt. Im kommenden Jahr bin ich mir noch nicht ganz sicher, welches Projekt das nächste sein soll. Das hängt immer vom Wetter ab. Aber es wird ein neues Projekt geben.

Am letzten Tag des Jahres 2017 habe ich nun alles erledigt für den Start in das neue Jahr. Der erste Auftrag 2018 lautet: Silvesterfeuerwerk ab 0 Uhr fotografieren. Dann kommen ein paar ruhige Tage, wobei ich erstmal mir etwas Gutes tun will und ein paar Geschäfte meines Vertrauens aufsuchen werde. Ich muss mich schließlich technisch auf den neusten Stand bringen, damit ich in Sachen Kommunikation mithalten kann. Teilweise lebe ich ja noch wie im Mittelalter. Das muss sich ändern. Die Fotoausrüstung wird auf jeden Fall weiter Zuwachs bekommen. Erst vor einigen Wochen hatte ich meine Objektivsammlung um ein neues Weitwinkel erweitert. Bis jetzt hatte ich aber aufgrund des schlechten Wetters noch keine Möglichkeit gehabt für ein paar Tests. Ich hoffe, dass ich in den nächsten Tagen dazu kommen werde. Vielleicht kommt noch einmal der Winter mit viel Schnee zurück. Zwar hatte es die ersten drei Dezemberwochen geschneit, aber Sonne und blauer Himmel wären mir lieb gewesen. Der länger anhaltende Schneefall ließ nicht so richtig gute Aufnahmen zu. Ich warte noch auf die passende Gelegenheit.

Was mich im kommenden Jahr noch erwarten wird, das weiß ich nicht. Unverhofft kommen Aufträge rein, mit denen man nicht rechnet. So war das auch in diesem Jahr. Ich freue mich aber darüber.

Ich bedanke mich bei allen, die mich das ganze Jahr unterstützt und mir zur Seite gestanden haben. Auf ein gutes neues Jahr 2018 mit vielen schönen Begegnungen und interessanten Aufträgen, die mein Leben bereichern werden.

Ihre Fotografin im Sauerland

Simone Rein